TRUNZ FAHRZEUGTECHNIK AG FINDET INTERNATIONAL BEACHTUNG:

Am 17.11. 2022 besuchte eine hochrangige Delegation rund um den Botschafter der Schweiz in Serbien und Montenegro, Herrn Urs Schmid, das Werk der Trunz Fahrzeugtechnik AG in Montenegro. Neben der willkommenen Aufmerksamkeit für den Trunz-Hightech-Standort auf dem Balkan konnten auch noch bestehende Geschäftshindernisse unbürokratisch ausgeräumt werden. Mehr dazu von Rejhan Kos, CEO Trunz Montenegro

Rejhan Kos im Interview

CEO Trunz Montenegro d.o.o

Rejhan, wer genau hat das Trunz-Werk in Montenegro besucht – wer gehörte zu der Besuchergruppe?

Rejhan Kos: Angeführt wurde die Besucherdelegation vom Schweizer Botschafter in Serbien und Montenegro, Herrn Urs Schmid. Neben seinem Stab waren zudem Lokalpolitiker wie der stellvertretende Stadtpräsident von Bijelo Polje anwesend. Und sehr gefreut hat uns, dass auch Vertreter der Regierung Montenegros mit dabei waren. Soviel Aufmerksamkeit sind wir nicht gewohnt – haben sie aber sehr wohl verdient ... (lacht).

Wie kam es zu dem Besuch – wie hat sich das ergeben, wer hat das organisiert?

Rejhan Kos: Ich kenne den Schweizer Botschafter in Serbien und Montenegro schon lange persönlich. Bei verschiedenen Anlässen sind wir uns in der Vergangenheit über den Weg gelaufen und haben Gespräche geführt. Nun ist es so, dass ein Botschafter natürlich einen vollen Terminkalender hat. Aber als nun ein Besuch an verschiedenen Orten in Montenegro anstand, ging die Initiative von der Botschaft aus. Da wurde uns mitgeteilt, dass man gern unser Werk mit in das Besuchsprogramm aufnehmen möchte. Das hat uns wirklich sehr gefreut! Aufmerksamkeit bedeutet immer auch Netzwerkmöglichkeit, und so eine Chance bietet sich nicht jeden Tag.

Wie genau lief der Besuch ab? Gab es ein Programm?

Rejhan Kos: Ja sicher! Zunächst traf man sich zu einem protokollkonformen Botschafter-Lunch in einem sehr guten Restaurant in Bijelo Polje. Dann ging es im Konvoi zu unserem Werk. Ich muss sagen, es war ein wirklich tolles Gefühl, als mehrere grosse Fahrzeuge mit Staatsbeflaggung an unserem Werk vorfuhren. Wir hatten einen spannenden Einblick in unsere Hightech-Fertigung vorbereitet und konnten den hohen Besuchern einen umfangreichen Einblick in unsere Arbeit hier geben.

Was ist dein Fazit nach dem Besuch – wird der Besuch in irgendeiner Form positive Folgen haben für Trunz Montenegro?

Rejhan Kos: (lacht wieder stolz) Auf jeden Fall! Wir sind zwar nur ein relativ kleines Werk. Aber Montenegro ist auch nur ein relativ kleines Land. Es war offensichtlich, dass wir einen hervorragenden Eindruck machen konnten – und es gab vonseiten unserer Besucher auch durchaus erstaunte Gesichter ...

Wieso das?

Rejhan Kos: Die Lokalpolitiker wussten ja, wer wir sind und was wir tun. Aber die anderen Besucher – von der Schweizer Botschaft und der Regierung Montenegros – waren doch sichtlich erstaunt und ehrlich beeindruckt, auf welch einem Hightech-Niveau hier gefertigt wird. Das hatte keiner erwartet.

Naja, dass Trunz Montenegro keine Dorfschmiede ist, war ja klar ...

Rejhan Kos: Das schon, aber dennoch war das Niveau von dem, was wir hier tun, für unsere Besucher eindrucksvoll. Und um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Ja, dieser Besuch hat enorm positive Konsequenzen. Auf der einen Seite ist jetzt einem grösseren Kreis aus Politik und Verwaltung bewusst geworden, dass hier ein echtes Hightech-Unternehmen ansässig ist. Der Eindruck, den wir machen konnten, übersetzt sich ja direkt in eine ganz neue Art von Respekt und Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird. Das kann zur Folge haben, dass manchmal bestehende Geschäftshindernisse administrativer Art nun schneller und einfacher in unserem Sinn geklärt und ausgeräumt werden können. Aber es gibt auch ganz handfeste Ergebnisse. Wir haben ja immer das Problem gehabt, dass es bislang kein Transportabkommen zwischen der Schweiz und Montenegro gab. Das bedeutete, wann immer montenegrinische Lastwagenfahrer in die Schweiz einreisen wollten, führte das zu einer ganzen Reihe von Problemen, sodass wir regelmässig auf serbische Spediteure ausweichen mussten – denn zwischen Serbien und der Schweiz gibt es bereits ein solches Abkommen. Wir würden aber gern mit lokalen Unternehmen arbeiten, klar. Und nun hat der Besuch dieser hochrangigen Abordnung direkt dazu geführt, dass es nun ein Transportabkommen zwischen Montenegro und der Schweiz gibt. Ein wirklich ganz wichtiger Erfolg, der uns das Leben und Arbeiten hier sehr vereinfacht!

Das ist wirklich eine tolle Sache! Beim Thema Auslandsstandort fällt einem aber nicht unbedingt Montenegro als erste Wahl ein. Viele Unternehmen produzieren in Asien. Seit wann gibt es den Trunz-Standort in Montenegro schon und wie viele Mitarbeiter sind da beschäftigt?

Rejhan Kos: Uns gibt es hier nun seit 2020 und wir sind circa 20 Mitarbeiter hier im Werk.

Und was genau produziert ihr da?

Rejhan Kos: Hier bei Trunz in Montenegro konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Fertigung kompletter Beleuchtungslösungen, also LED-Lichtmodule, sowie Gepäckträgersysteme für Schienenfahrzeuge.

Rejhan, die letzte Frage ist natürlich unfair, denn du bist der CEO des Werks in Montenegro und somit natürlich „befangen“ und mit Recht stolz auf das Erreichte in Montenegro. Dennoch möchten wir deine ganz persönliche Meinung wissen: Was macht Trunz Montenegro so besonders? Was zeichnet euch aus?

Rejhan Kos: Ja, ich bin als gebürtiger Montenegriner tatsächlich stolz auf das, was wir hier tun. Denn uns ist etwas wirklich Grossartiges gelungen: In kurzer Zeit haben wir es geschafft, in einem kleinen Land auf dem Balkan einen Produktionsstandort aufzubauen, der auf dem weltweit bekannt hohen Schweizer Niveau arbeitet und fertigt. Unsere Mitarbeiter sind hervorragend ausgebildet – teilweise in der Schweiz selbst. Wir sind auf dem Balkan, doch unsere Prozesse, unser Fertigungssystem ist quasi aus der Schweiz übernommen. Ausserdem bilden wir unsere Leute hier ständig weiter. Es gibt eigentlich keinen Unterschied zu einer Fertigung in der Schweiz. Und im Gegensatz zu Unternehmen, welche die Fertigung weit entfernt nach Asien verlagern, haben wir zur Schweiz hin kurze Wege. Wir sind quasi vor Ort, schnell erreichbar, arbeiten nach Schweizer Vorgaben und Standards und sind in ständigem engem Kontakt mit Trunz in Steinach.

Na, einen Unterschied, oder besser gesagt, einen enormen Kundenvorteil hat das aber doch mit dem Standortentscheid für Montenegro ...?

Rejhan Kos: Ganz deutlich und klar gesagt: Durch unsere Hightech-Fertigung hier kombinieren wir natürlich höchstes Schweizer Qualitätsniveau mit einer ausgesprochen attraktiven Preisgestaltung für unsere Kunden. Und mir persönlich ist aber auch wichtig, dass wir in einer Randregion Europas, die oft nur wenig Beachtung findet, hochwertige Arbeitsplätze und Top-Ausbildungsplätze bereitstellen können. Unsere guten Produktions- und Arbeitsbedingungen sind mit ein Grund für die hohe Qualität unserer Produkte, die wir dann zu fairen Preisen anbieten können. Und das ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Dazu kann ich ein schönes Beispiel geben: Ganz aktuell hat die Firma Stadler mehrere Züge an die nationale Bahngesellschaft Serbiens verkaufen können. Dazu war ein gutes Kaufangebot nötig. Und dazu haben wir mit unserer Fertigung – hier vor Ort auf dem Balkan – beigetragen. Von der hier stattfindenden Wertschöpfung profitiert also nicht einfach ein ausländisches Unternehmen – nein, unsere tollen Produkte rollen jetzt auf den Schienen vor Ort und dienen so den Menschen hier. Ich finde, so macht Globalisierung für alle Beteiligten wirklich Sinn und Freude.

Sebastian Tövishati

CEO Trunz Fahrzeugtechnik AG

«Wir von der Trunz Fahrzeugtechnik AG sind sehr stolz auf die erfolgreiche Entwicklung, welche Trunz Montenegro genommen hat. Das Werk ist eine ISO-9001-zertifizierte sowie eine von Kunden erfolgreich auditierte Produktionsstätte. Hier werden Beleuchtungs- und Gepäckträgersysteme für Schienenfahrzeuge in Schweizer Qualität bei besten Bedingungen und zu attraktiven Konditionen gefertigt. Erreicht wird diese besondere Situation durch kluge Arbeitsteilung: Die Trunz Fahrzeugtechnik Schweiz übernimmt hierbei die Konzeption, die Planung und das Engineering der Aufträge, während sich Trunz Montenegro auf die hochqualitative Fertigung konzentriert. So ergänzen sich beide Standorte optimal. Ab dem Jahr 2023 wird die Trunz Montenegro d.o.o. erstmalig auch direkt Aufträge von ihrem Standort aus abwickeln. Unser Werk in Montenegro ist ein wichtiger Bestandteil und Baustein der Trunz Fahrzeugtechnik AG – und ich stimme Herrn Kos vollkommen zu: So ist Globalisierung für alle Beteiligten eine sinnvolle und positive Sache.»